Was bedeutet Bisexualität?

Bisexualität

Bisexuelle fühlen sich zu beiden Geschlechtern hingezogen und können mit ihnen eine emotional romantische und/oder sexuelle Beziehung eingehen. Bisexualität lässt sich in verschiedenen Beziehungsformen oder Konstellationen leben. Sie zeigt sich je nach Mensch auch unterschiedlich stark ausgeprägt.

Der wissenschaftliche Ansatz und die Freud´sche Therorie

Die frühe Deutung der Bisexualität hat heute keine Relevanz mehr. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Bisexualität mit dem Vorhandensein von zwei Geschlechtsmerkmalen gleichgesetzt. Das entspricht in etwa dem heutigen Begriff des Zwittertums oder der Intersexualität – wenn bei einem Menschen also gleichzeitig männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale, organisch und hormonell, vorhanden sind.

Um 1900 ist der Begriff Konstitutionelle Bisexualität entstanden, der mit einer Theorie gleichgesetzt werden kann. Demnach seien männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale grundsätzlich bei jedem Menschen angelegt, wobei sich eine der Anlagen im Laufe der Entwicklung klar herausbildet, die andere jedoch weiterhin, wenn auch untergeordnet, erhalten bleibt.

Der Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud, vertrat die These, dass jeder Mensch von Natur aus bisexuell veranlagt sein. Erst im Laufe der persönlichen Entwicklung kristallisiert sich eine explizite sexuelle Orientierung in die Richtungen Heterosexualität oder Homosexualität heraus. Freud schränkt seine Aussage später jedoch noch einmal ein, in dem er Heterosexualität als die ursprüngliche Veranlagung des Mannes sieht, wo gegen sich die Homosexualität durch bestimmte familiäre Konstellationen ergibt und praktisch eine Abweichung von der Norm darstellt. Das hatte zur Folge, dass Homosexualität bis weit in die 1970er-Jahre als Krankheit abgestempelt wurde.

Weitere oder neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Bisexualität sind bis heute nicht vorhanden, lediglich einige Studien über schwule Gene, die den homosexuellen Anteil ausmachen sollen.

Und so bleibt es einfach bei der Definition ohne Ursachenforschung:  Bisexualität ist die Bereitschaft eines Menschen, Männer und Frauen zu lieben und mit ihnen sexuell aktiv zu sein.

Bisexualität und ihre Tendenzen sowie mögliche Beziehungsformen

In der Pubertät bemerken Jugendliche mitunter, dass sie sich zu beiden Geschlechtern hingezogen fühlen und nicht nur für Männer oder Frauen tiefere Gefühle und sexuelle Anziehung verspüren. Das kann eine vorübergehende Phase im Rahmen des Ausprobierens sein oder es zeigt sich eindeutig, dass die Orientierung bisexuell angelegt ist. Das Gefühl, bisexuell zu sein, muss sich aber nicht zwangsläufig in oder nach der Pubertät einstellen, es kann auch im jungen oder fortgeschrittenen Erwachsenenalter erstmals deutlich auftreten.

Auch die Tendenz der bisexuellen Empfindungen ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Es gibt hier keine Verallgemeinerungen. So kann sich eine bisexuelle Frau zum Beispiel eine intensive Liebesbeziehung mit einem Mann vorstellen, möchte zu Frauen jedoch nur die sexuelle Komponente der Bisexualität ausleben oder umgekehrt.

Bisexualität bedeutet nicht, sich nicht auf ein Geschlecht festlegen zu wollen, sondern viel mehr, Hetero- und Homosexualität individuell zu leben. Dabei spielt auch Zeit keine Rolle. So kann eine bisexuelle Person durchaus eine monogame und sexuell treue Beziehung zu einem Mann oder einer Frau dauerhaft unterhalten ohne in dieser Zeit das Gefühl zu haben, dass ihr etwas fehlt.

Bi-Männer und Bi-Frauen können als Single mit gelegentlichen sexuellen Affären oder Abenteuern glücklich sein oder sie entscheiden sich für eine offene Zweierbeziehung oder andere polyamore Beziehungsmodelle. Auch Freundschaft plus ist eine Möglichkeit. Die monogame Zweierbeziehung mit absoluter Treue kommt ebenfalls in Frage.

Rein theoretisch stehen Bisexuellen also alle Türen offen. Sie können Sexualität auch in allen möglichen Facetten ausleben, was für ausschließlich Hetero- oder Homosexuelle nicht gilt. Im realen Leben ist es allerdings weitaus komplexer, da Bisexuelle in der Gesellschaft noch immer ein Schattendasein führen.

Nach neueren Angaben machen Bisexuelle nur zwischen 1% und 3% Anteil an der Gesamtbevölkerung aus. Da hierbei natürlich nur offizielle Zahlen vorliegen, bleibt immer noch der verborgene Teil im Dunkeln.

Der eigene Umgang und der potentieller Partner mit der Bisexualität

Die Problematik der Bisexualität liegt meist nicht in der Tatsache, dass er oder sie bi ist, sondern darin, wie Beteiligte damit umgehen sollen. Je nachdem, auf wen man trifft, kann es für das Gegenüber eine Herausforderung, ein besonderer Reiz oder ein No-Go sein, sich mit einer bisexuellen Person einzulassen, sei es für unverbindlichen Sex oder ein Beziehungsmodell.

Mitunter verschweigen Bisexuelle ihre Orientierung je nachdem, mit wem sie es zu tun haben. Besonders bei unverbindlichen One-Night-Stands, Affären oder schnell wechselnden Partnern ist die Versuchung des „Verheimlichens“ groß. Es könnte ja sein, dass der Heterosexuelle schon allein die Vorstellung, der Bisexuelle könne mit einem Homosexuellen ins Bett gehen, als unangenehm oder abstoßend empfindet.

Beziehungsmodelle, die Bisexuellen erlauben, sich mit all ihren Facetten und Emotionen zu zeigen, bieten sich mit offenen Beziehungen oder Mehrfachbeziehungen im Sinne der Polyamorie.

Wie funktioniert Partnersuche für Bisexuelle

Das kommt darauf an, wie offen sie mit ihrer Bisexualität umgehen können. Einige verstecken sich hinter dem Deckmäntelchen der Homo- oder Heterosexualität, wenn sie on- oder offline nach einem Partner suchen. Oder sie melden sich in Singlebörsen an, in denen sie ganz klar dazustehen, dass sie bi sind oder abwarten, was sich ergeben kann. Alternativ und mit weitaus größeren Chancen auf eine erfüllende Partnerschaft bieten sich Partnerbörsen für Bisexuelle an, deren Zahl allerdings überschaubar bleibt. Eine davon ist beispielsweise Gleichklang.de, die auch für viele andere, nicht unbedingt „klassische“ sexuelle Orientierungen offensteht. Auch polyamore Netzwerke können eine Option sein.

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